Kunst am Bau, Wettbewerb, 1. Platz

Ort: Neubau GEO I, Geowissenschaften, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Realisierung 2012

Wandzeichnung, Grafitstifte auf Wandanstrich, 800 x 600 cm (Körper) und 200 x 200 cm (Kopf), gesamte Wandfläche 2.200 x 1.000 cm.

Bei Erkundungswanderungen und Gesprächen mit Einheimischen rund um Münster im Sommer 2011 wurde der Konflikt zwischen den sich immer weiter ausdehnenden landwirtschaftlich genutzten Flächen und den wenigen „natürlichen Schmuddelecken“ für Wildtiere deutlich. Dieser Sommer war besonders regenarm, was teilweise zum Austrocknen der Moore und Feuchtwiesen führte. Wildtiere sind jedoch an bestimmte Lebensräume gebunden, so auch die Bekassine, eine Schnepfenart, die besonders auf Feuchtgebiete angewiesen ist. Während sie früher noch häufig im Münsterland anzutreffen war, ist sie inzwischen aufgrund von Lebensraumverlusten und Klimakrise fast gänzlich aus der Region verschwunden.

Die Wandzeichnung für den Neubau der Geowissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zeigt den Kopf in der oberen rechten Ecke und weiter unten auf der Wand den gefiederten Körper einer Bekassine in collagierter Form, der mit Auszügen des Münsteraner Straßennetzes verwoben ist. Zahlreiche Grafitlinien sind von Hand direkt auf
die Wandfläche aufgetragen und lassen so das Tier detailliert aus der weißen Wandfläche hervortreten – ein Verweis auf das gleichermaßen enge Verbundensein von Lebewesen in Stadt- und Naturräumen.

 

Im Austausch mit:

Biologische Station Kreis Steinfurt, NABU (Naturschutzbund Münster), BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz in Münster) und Ornithologen.

 

Fotos:

Beat Brogle