Im öffentlichen Raum am Alexanderplatz und Haus der Statistik, Berlin/Mitte
5 Hissflaggen (200 x 80 cm) mit 5 Tierzeichnungen, Digitaldruck auf Polyestergewebe und 5 mobile Flaggenmasten, 2024
Im Rahmen des Kunst- und Wissenschaftsprojekts “What if…?”, zu Stadtnatur in Berlin,
In Zusammenarbeit mit Rebecca Rongstock (Biologin, Freie Universität Berlin)
Für What if…? kartierten Rebecca Rongstock und Nicole Schuck die sich selbst überlassene Wiese vor dem Haus der Statistik auf Lebewesen. Die Arbeit Mitte, eine Wiese zeigt Flaggen, die mit von Nicole Schuck gezeichneten Wildtieren dieser Wiese und Umgebung bedruckt und in mitten des Grüns platziert sind. Sie verweisen auf das Zusammenleben von Menschen und nichtmenschlichen Lebewesen und markieren diesen Ort als Multispeziesterritorium.
Die Wildtier-Zeichnungen weisen einen extrem hohen Detaillierungsgrad aus.
Nicole Schuck greift das kaum Wahrnehmbare auf und verdichte fremdartige Strukturen zu neuen Organismen und Formationen. Statt wie in wissenschaftlichen Zeichnungen zu vereinfachen, um die Funktionen und wesentlichen Merkmale zu betonen, füge sie mehr Details und Imaginiertes hinzu. Mit der Anlehnung an wissenschaftliche Zeichnungen befrage Schuck den Wert jedes einzelnen wildlebenden Tieres und den Wahrheits- und Kenntnisstand über diese und unseren gemeinsamen Lebensraum.
Ergänzt wird die Installation durch Zeichnungen mit den kartierten Tier- und Pflanzennamen, die verdeutlichen, welche Lebewesen uns umgeben und wie selbst ein stark versiegelter Ort wie der Alexanderplatz biodivers ist. Die Kombination aus Kartierung, Zeichnung und Installation macht die oft übersehene Vielfalt der Stadtnatur sichtbar und sensibilisiert für die existenzielle Notwendigkeit von „grünen“ Nischen für alle Lebewesen der Stadt, besonders in Zeiten von Starkregen und Hitzewellen.
Ermöglicht durch: Aletta Bonn (Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege / Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Berlin)
Fotos: Nicole Schuck