24. Juli 2021: Vom Nordbahnhof zum Humboldthain
im Austausch mit Georg Toepfer (Philosoph und Biologe)
25. Juli 2021: Dragonerareal, Berlin-Kreuzberg
im Austausch mit Uwe Peña (Biologe)
Dauer je 2 bis 2,5 Stunden

Zwei Erzählspaziergänge durch Berlin mit Nicole Schuck und Experten

Im Sommer 2021 wurde Nicole Schuck vom Umweltbundesamt (UBA) eingeladen, im Rahmen von Kunst und Umwelt, zwei Erzählspaziergänge durch Berlin zu entwickeln. Vor dem Hintergrund, dass mittlerweile rund drei Viertel der Deutschen in urbanen Räumen leben und bis 2050 nach Prognosen der Vereinten Nationen 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten zu Hause sein wird, stellen sich Fragen nach der Veränderung des Lebensraumes von Mensch und Tier. Wie lässt sich dieser Urbanisierungsschub ökologisch nachhaltig gestalten? Wie sieht die Stadt von morgen aus? Und wie verändert sich in diesen urbanisierten Räumen unser Verständnis von Landschaft?

Nicole Schuck hat ihren Fokus auf „verwilderte“ Grünstreifen und städtische Brachen als Erkundungsort und Lebensraum für Tiere und Pflanzen gesetzt. Brachen und Grünzonen sind nicht nur Naturoasen in urbanen Agglomerationen, sondern auch klimatische Ausgleichsräume und Naherholungsgebiete für Stadtbewohner*innen. Die Route des ersten Spaziergangs zwischen Nordbahnhof und Humboldthain führte durch Parkanlagen und sich selbst überlassenen Grünstreifen, wo sich vom Menschen weitgehend unbeachtet ein vielfältiges natürliches Leben entfaltet. Unterwegs vertiefte Georg Toepfer Gedanken zur Wildtier-Mensch-Beziehung aus philosophischer Sicht.   

Der zweite Spaziergang ludt zur Erkundung des Dragonerareals in Kreuzberg ein – ein Gelände, das jahrelang sich selbst überlassen war, sodass zahlreiche Tiere und Pflanzen die größtenteils ungenutzte Architektur und Flächen besiedelten. Im Zuge eines neuen Nutzungs- und Bebauungskonzepts wird die grüne Oase mit ihrer Artenvielfalt verschwinden und das Areal in dieser Form bald nicht mehr bestehen.

Nicole Schuck und Uwe Peña besuchten mit den Teilnehmenden die dort beheimateten Tiere und sprachen über Kohabitation und wie dieses Gelände nachhaltig für Mensch und Tier gleichermassen gute Lebensbedingungen bieten kann.

Mehr zu den Erzählspaziergängen-Performances ist hier zu finden.

In Kooperation mit:
Fotini Mavromati, Kunstbeauftragte, Umweltbundesamt, Dessau/Berlin

 

Fotos: Beat Brogle, Nicole Schuck