Zeichnungen, Hissfahnen und Performance im öffentlichen Raum Interlakens, Schweiz

13 Zeichnungen, Blei- und Buntstift auf Papier, 1x 200 x 260 cm, 1x 70 x 100 cm, 1x 41,6 x 70 cm, 5x 50 x 65 cm, 1x 29,7 x 42 cm, 4x 21 x 29,7 cm. 2014

In den Zeichnungen „Zeittiere und 1251 Einwohner je km²“ wird Interlaken und Umgebung neu kartografiert und die dort lebenden Wildtiere – Gelbbauchunke, Luchs, Birkhuhn, Steinbock etc. – unmittelbar mit einbezogen. Flugrouten von Paragleitern, Deltafliegern und Fallschirmspringern überlagern sich mit Straßennetzen, Wege durchziehen Tierlandschaften.

Den Wildtieren bleiben in diesem Gebiet nur wenige Ruheplätze, denn selbst der Luftraum ist hier durch menschliche Präsenz bestimmt.

In den Nacht-Zeichnungen resultiert das Gezeichnete aus einer Momentaufnahme. Sie zeigen den kurzen Augenblick in dem ein Wildtier bei seinem üblichen Treiben im Dunkeln überrascht wird. Die zeichnerisch erzählenden Zyklen führen den Betrachter in einen Organismus eigener Natur-, Mensch- und Wildtierwelten.

10 Fahnen (5 Motive aus der Serie Zeittiere und 1251 Einwohner je km²),

Digitaldruck auf Polyestergewebe, 120 x 120 cm. 2014

Fahnen-Performance der Fahnenschwingervereinigung  

Fünf der Zeichnungen sind auf Fahnenstoffe übertragen und wurden von Fahnenschwingern der Region bei der Ausstellungseröffnung nach einer bestimmten Choreografie in die Luft geworfen, um anschließend an diversen Fahnenmasten in der Innenstadt von Interlaken im Wind zu flattern. Die Tierfahnen symbolisieren das Territorium und die Zugehörigkeit der Wildtiere zur Region Interlaken, so wie es zum Beispiel auch die Kantons- oder Nationalflaggen tun. Daneben verweisen sie, wie etwa bei Signalflaggen, auf die dort vorkommenden Arten.

Im Austausch mit:

Wildhütern, Naturspezialist*innen, Biologen und Einheimischen, Abenteuersportler*innen  der Region und der Fahnenschwingervereinigung Berner Oberland.

 

Fotos: Beat Brogle