Kunst am Bau, Wettbewerb, 1. Platz
Ort: Erweiterungsbau Gemeinschaftsgrundschule Steinkaul, Düsseldorf,
Realisierung 2022
3 Wandzeichnungen innen und 21 Tierbehausungen außen
Wie können und wollen wir – menschliche und nichtmenschliche Tiere – jetzt und in Zukunft miteinander leben? Leben ist eine fragile Balance zwischen Einzelnen und der Gemeinschaft. Sie gelingt, wenn wir voneinander lernen, zusammenrücken und gemeinsam mit dem ökologischen und klimatischen Wandel zurechtkommen.
In den Wandzeichnungen innen und den speziell für unterschiedliche Tierarten gebauten Behausungen außen verbindet Nicole Schuck aktives Handeln für eine vielfältige Multispeziesgesellschaft mit poetisch emotionalem Wahrnehmen . Aus dem neuen „Schuldorf“ wird eine Dorfgemeinschaft, die die Wildtiere visuell und real miteinbezieht und dieses fragile ökologische „Wir“ sinnlich erfahrbar macht. Die Arbeit „Zusammenleben.“ setzt ein deutliches Zeichen für ein fürsorgendes und teilhabendes Miteinander: jetzt und zukünftig.
Wandzeichnungen
Mensa (Knautien-Sandbiene, Feldhase, Igel und Zauneidechse): Grafitstifte auf Wandfarbe, 200 x 350 cm
Treppenaufgang Gebäude B (Steinkauz):
Grafitstifte auf Wandfarbe, 200 x 100 cm
Treppenaufgang Gebäude C (Taubenschwänzchen, Zaunkönig, Flussregenpfeifer, Wasserskorpion, Raupenfliege, Eichhörnchen, Rotkehlchen, Tigerschnegel): Grafitstifte auf Wandfarbe, 150 x 200 cm
Die von Hand gezeichneten Tierkörper erinnern an ein Landschaftspanorama, an ein Vexierbild, das vom Kleinen ins Große kippt. Die Kulturlandschaft der Zeichnung und die Tierbehausungen setzen sich mit der unmittelbaren natürlichen Umgebung der Schule und den Gebäuden in Beziehung. Die Arbeit steht gleichermaßen für eine lokale Verortung und das Verbundensein mit dem großen Ganzen: Lokales und Globales aber auch innen und außen greifen ineinander. Die Tierzeichnungen, die über die Wände mäandern, erscheinen zugleich kräftig und zart. Die je nach Lichtreflektion changierende Intensität des Grafits und die filigranen Formen werden zu einem pulsierenden Bild mit konkreten Bezügen zum Ort, das offen für die imaginären Wege der Fantasie bleibt.
Tierbehausungen für Vögel, Fledermäuse und Insekten
An verschiedenen Schulgebäuden: Lerchenvollholz, Schrauben, Dachpappe, diverses Füllmaterial (Insektenhäuser), unterschiedliche Größen
Die von einem Schreiner speziell für das Projekt produzierten Behausungen sind den Tierarten und ihren Bedürfnissen entsprechend konstruiert und platziert worden. Die Ästhetik der Häuschen ist an die Architektur der Schulbauten und des angrenzenden Neubaugebietes angelehnt. Die Kinder können aus nächster Nähe Tiere beobachten, ihr Brutverhalten miterleben und für gute Lebensbedingungen Sorge tragen. Die Arbeit „Zusammenleben.“ macht die Kinder mit ihren tierischen Gefährt*innen vertraut und sensibilisiert für den gemeinsamen Lebensraum.
Assistenz:
Janna Becher, Jade Dreyfuss
Tierbehausungen Umsetzung:
Thomas Ritschel
Fotos:
Michael Reisch, Nicole Schuck